Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

Glossar und Methoden

A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

Abfall

Abfälle sind alle Stoffe oder Gegenstände, derer sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss. Abfälle zur Verwertung sind Abfälle, die verwertet werden. Abfälle, die nicht verwertet werden, sind Abfälle zur Beseitigung. Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG) vom 24.2.2012 (BGBI I S.212).

Die geordnete Entsorgung des Abfalls ist zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere zum Schutz der Umwelt, geboten und gesetzlich geregelt. Statistisch erfasst werden Art, Menge, Herkunft und Verbleib des eingesammelten, behandelten, gelagerten sowie des abgegebenen Abfalls.

Abiotische Rohstoffe

Abiotische Rohstoffe sind nicht erneuerbare Rohstoffe. Zu ihnen gehören fossile Energieträger, Erze sowie Steine, Erden und Industrieminerale. Im Gegensatz zu den biotischen Rohstoffen, die sich bei nachhaltiger Bewirtschaftung reproduzieren, sind einmal verbrauchte abiotische Rohstoffe mit Blick auf die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen unwiederbringlich verloren.

Die Erfassung der abiotischen Rohstoffe erfolgt getrennt nach verwerteten abiotischen Rohstoffen wie fossilen Energieträgern einschließlich Torf, Erzen sowie Steinen, Erden und Industriemineralen und nach nicht verwerteten abiotischen Rohstoffen (Abraum der Braunkohle, Bergematerial von fossilen Energieträgern und mineralischen Rohstoffen sowie Bodenaushub).

Abwassereinleitung in die Natur

Abwasser entsteht durch den Einsatz von Wasser in der Produktion oder beim Konsum. Das angefallene Abwasser – einschließlich des ungenutzt abgeleiteten Wassers und des Saldos von Abwasserzuleitungen und -ableitungen an andere Bereiche – wird von den Wirtschaftsbereichen und privaten Haushalten der Region (des Bundeslandes) nach Behandlung oder unbehandelt direkt oder indirekt (über die öffentliche Abwasserbeseitigung oder andere Betriebe) in die Natur eingeleitet. Nach dem Konzept der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen zählen das Fremd- und Niederschlagswasser ebenso wie die Wasserverluste und Verdunstung nicht zur Abwassereinleitung.

Abwasserproduktivität

Die Abwasserproduktivität gibt an, wie viel wirtschaftliche Leistung pro Maßeinheit anfallenden Abwassers produziert wurde (EURO Bruttoinlandsprodukt je Kubikmeter Abwassereinleitung in die Natur). Bei der Interpretation der Daten für die Bundesländer ist zu berücksichtigen, dass die Abwasserproduktivität – ebenso wie die Wasserproduktivität – entscheidend von der Wirtschaftsstruktur und dem Anteil wasserverbrauchsintensiver Wirtschaftszweige geprägt ist. Eine im Vergleich geringere Abwasserproduktivität eines Bundeslandes bedeutet in erster Linie, dass die Wirtschafts- und Branchenstruktur des Landes wasserverbrauchsintensiver ist. Umgekehrt weisen Länder mit einer weniger wasserverbrauchsintensiven Wirtschaft eine relativ hohe Abwasserproduktivität auf. Auch die Veränderung der Abwasserproduktivität in den Bundesländern wird sowohl von „echten“ Produktivitätsverbesserungen und -verschlechterungen als auch von Veränderungen in der Wirtschafts- und Branchenstruktur beeinflusst.

Agglomerationsräume

Agglomerationsräume sind Regionen mit Oberzentren über 300 000 Einwohnerinnen und Einwohner oder einer Bevölkerungsdichte ab 300 Einwohnerinnen und Einwohner pro km2. Bei der Auswertung der Flächenerhebung nach siedlungsstrukturellen Gebietstypen (Kreistypen) bilden die Agglomerationsräume den Regionstyp I.

Angereichertes Grundwasser

Angereichertes Grundwasser besteht überwiegend aus planmäßig versickertem Oberflächenwasser, echtem Grundwasser und ggf. Uferfiltrat. Zur Erhöhung des Grundwasserdargebots wird Oberflächenwasser, gereinigtes Abwasser oder Grundwasser anderer Einzugsgebiete über Versickerungsbecken, -gräben oder -brunnen in den Untergrund eingebracht, wo es sich nach entsprechend langer Fließstrecke und Verweilzeit an die Eigenschaften natürlicher Grundwässer angleicht.

Besonders überwachungsbedürftiger Abfall

siehe Eintrag: Gefährliche Abfälle

Bevölkerung

Als Bevölkerung (Einwohnerinnen und Einwohner) wird die Anzahl der Personen bezeichnet, die an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten territorialen Einheit (Gemeinde, Kreis usw.) ihren ständigen Wohnsitz (Hauptwohnsitz) haben, einschließlich der dort für längere Zeit als wohnhaft gemeldeten Ausländer. In den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen werden – wie in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen – die Einwohnerinnen und Einwohner als Jahresdurchschnittszahl ausgewiesen.

Biotische Rohstoffe

Biotische Rohstoffe sind erneuerbare, natürlich vorkommende Stoffe tierischer oder pflanzlicher Herkunft. Die Erfassung der biotischen Rohstoffe erfolgt getrennt nach verwerteten biotischen Rohstoffen wie Ernteprodukte aus der Landwirtschaft, Biomasse für Futterzwecke, Biomasse aus der Forstwirtschaft (Holz) und Tiere (Fischerei und Jagdstrecke) und nach nicht verwerteten biotischen Rohstoffen (nicht verwertete Biomasse aus der Landwirtschaft (z. B. Stroh, Zwischenfrüchte) und der Fischerei (Beifang)). Gezüchtete Nutztiere sind keine Rohstoffe im Sinne der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen und werden daher nicht berücksichtigt.

Boden, Steine und Baggergut

Diese Position des Materialkontos umfasst insbesondere Massenbewegungen von Boden und anstehendem Gestein sowie ausgebaggertes Material. Dazu zählen insbesondere Materialien, die im Zuge von Konstruktions- und Bauarbeiten anfallen.

Bodenversiegelung

siehe Eintrag: Flächenversiegelung

Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland, soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Von seiner Entstehung her gesehen ergibt sich das BIP als Summe der Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich des Saldos von Gütersteuern minus Gütersubventionen. Das Bruttoinlandsprodukt gilt als Indikator der wirtschaftlichen Gesamtleistung.

Bruttostromerzeugung

Die Bruttostromerzeugung umfasst die insgesamt erzeugte Strommenge eines Landes oder einer Re-gion. Nach Abzug des Eigenverbrauchs der Kraftwerke verbleibt die Nettostromerzeugung.

Bruttostromverbrauch

Der Bruttostromverbrauch ist der Stromverbrauch eines Landes unter Berücksichtigung der Im- und Exporte. Er setzt sich zusammen aus der Nettostromerzeugung, dem Austauschsaldo über die Landesgrenzen, dem Eigenstromverbrauch der Kraftwerke und den Netzverlusten.

Bruttowärmeerzeugung

Die Bruttowärmeerzeugung umfasst die insgesamt erzeugte Wärmemenge eines Landes oder einer Region.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich als Differenz aus den Produktionswerten und den Vorleistungen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen und umfasst den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert. Die BWS wird zu Herstellungspreisen nachgewiesen.

CH4

Methan (CH4) ist ein ungiftiges, farb- und geruchloses, brennbares Gas. Nach Kohlendioxid ist es das bedeutendste von Menschen freigesetzte Treibhausgas. Die Klimawirksamkeit entspricht der 25-fachen Menge Kohlendioxid (IPCC 2006). Methan wird in Deutschland hauptsächlich durch die Landwirtschaft (Viehhaltung) und aus Hausmülldeponien emittiert.

CO2

Kohlendioxid (CO2) ist ein farb- und geruchloses, ungiftiges Gas, das natürlicher Bestandteil der At-mosphäre ist. CO2 entsteht in erster Linie bei der Verbrennung fossile Energieträger (energiebedingte CO2-Emissionen). Es ist das dominanteste unter den klimarelevanten atmosphärischen Spurengasen.
Klimawirksame CO2-Emissionen werden ebenfalls bei chemischen Reaktionen bestimmter Produktionsprozesse freigesetzt (prozessbedingte CO2-Emissionen).

CO2-Äquivalent

siehe Eintrag: Treibhausgase

Dekompositionsanalyse

Mithilfe der Dekompositionsanalyse wird der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Veränderung ei-ner Gesamtzahl in einem bestimmten Zeitraum dargestellt. Die Dekompositionsanalyse wird hier angewandt zur Beschreibung der Entwicklung der temperaturbereinigten CO2-Emissionen für Wohnen nach den Einflussfaktoren „CO2-Intensität des Energieverbrauchs“, „Energieintensität pro Wohnflä-che“, „Wohnfläche pro Person“ und „Bevölkerungsentwicklung“.

Deponie

Eine Deponie ist eine Abfallentsorgungsanlage zur dauerhaften, geordneten und kontrollierten Ablagerung von Abfall ohne/oder nach einer Vorbehandlung.

Direkte CO2-Emissionen

Direkte CO2-Emissionen sind das durch wirtschaftliche Aktivitäten bedingte direkte Aufkommen an energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen innerhalb eines Landes. Sie werden u. a. durch die Höhe der Produktion und den Konsum der privaten Haushalte bestimmt. Mengenmäßig entspricht die Summe der direkten CO2-Emissionen der Wirtschaftsbereiche und privaten Haushalte der Summe der energiebedingten und der prozessbedingten CO2-Emissionen.

Direkte CO2-Emissionen je Erwerbstätigen

CO2-Emissionen eines Wirtschaftsbereiches in Relation zu den im jeweiligen Wirtschaftsbereich beschäftigten Erwerbstätigen im Inland.

Direkte spezifische CO2-Emissionen

CO2-Emissionen eines Wirtschaftsbereiches in Relation zur jeweiligen Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereiches.

Direkter Energieverbrauch im Inland

Der direkte Energieverbrauch bildet den Verbrauch an energiehaltigen Rohstoffen und Materialien ab, die im Inland direkt für wirtschaftliche Aktivitäten (Produktion und Konsum) eingesetzt werden, unabhängig von deren Aggregatzustand.
Der Energieverbrauch wird u. a. durch die Höhe der Produktion und des Konsums der privaten Haushalte bestimmt. Die Berechnungen zum direkten Energieverbrauch im Inland nach Wirtschaftsberei-chen und privaten Haushalten werden in den UGR auf Grundlage der Energiebilanzen durchgeführt. Quantitativ ist der direkte Energieverbrauch im Inland (die Summe des Energieverbrauchs der Wirtschaftsbereiche und privaten Haushalte) identisch mit dem in der Energiebilanz ausgewiesenen Primärenergieverbrauch.

Direkter Energieverbrauch je Erwerbstätigen

Energieverbrauch eines Wirtschaftsbereiches in Relation zu den im jeweiligen Wirtschaftsbereich beschäftigten Erwerbstätigen im Inland.

Direkter Materialeinsatz DMI

Der Direkte Materialeinsatz (DMI = Direct Material Input) setzt sich zusammen aus der verwerteten Entnahme von Rohstoffen aus der inländischen (hier: Bundesland) Natur zuzüglich importierter Rohstoffe und Güter aus dem Ausland zuzüglich des Empfangs von Rohstoffen und Gütern aus dem Handel zwischen den Bundesländern. Dabei werden biotische und abiotische Rohstoffe und Güter berücksichtigt. Der Rohstoffverbrauch geht als Einsatzfaktor in die Berechnung der Rohstoffproduktivität ein und misst die Entnahme und Verwertung von Primärmaterial für ökonomische Aktivitäten wie Produktion und Konsum. Der DMI ist geeignet für Analysen auf Produktions- und Konsumprozessebene, wie Wirtschaftsstruktur und Produktionsverflechtungen.

Dissipative Verluste

Unter dissipativen Verlusten werden im Rahmen der UGRdL Materialien zusammengefasst, welche durch den Gebrauch von Fahrzeugen an die Umwelt abgegeben werden. Die im Materialkonto diesbezüglich ausgewiesenen dissipativen Verluste umfassen die Positionen Reifenabrieb und Bremsabrieb.

Dissipativer Gebrauch von Produkten

Der dissipative Gebrauch von Produkten beinhaltet im Rahmen der UGRdL alle Materialabgaben, die mit Vorsatz in die Umwelt ausgebracht werden und für die in der Regel ein ökonomischer oder gesell-schaftlicher Nutzen – z. B. Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit oder der Verkehrssicherheit – unterstellt werden kann. Dabei verändert sich die Zusammensetzung dieser Materialien oder sie werden vollständig von der Umwelt aufgenommen. Unterschieden werden beim dissipativen Gebrauch von Produkten die Positionen: organischer Dünger, mineralischer Dünger, Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Streusalz.

Distickstoffoxid

siehe Eintrag: N2O

Einsatzfaktor

Als Einsatzfaktoren werden im Rahmen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen die Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Natur angesehen.
Bezüglich des Faktors Natur erfolgt eine weitere Unterteilung in verschiedene Umwelteinsatzfaktoren. Hierzu zählen aus der Natur entnommene Rohstoffe, Energie, Wasser, die als Standort für wirtschaft-liche Aktivitäten genutzte Fläche und die Nutzung der Senkenfunktion der Natur bei der Aufnahme von Rest- und Schadstoffen. Die Dienstleistungen der Umwelt durch Bereitstellung der Senkenfunktion können nur indirekt anhand der an die Natur abgegebenen Rest- und Schadstoffe gemessen werden.
Setzt man das Bruttoinlandsprodukt ins Verhältnis zu den verschiedenen Umwelteinsatzfaktoren, erhält man Umweltproduktivitäten.

Einwohnerinnen und Einwohner

siehe Eintrag: Bevölkerung

Empfang und Versand von Rohstoffen und Gütern (Handel zwischen den Bundesländern)

Der Empfang und Versand von Rohstoffen weist die zwischen den einzelnen Bundesländern über die Verkehrsträger Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt transportierten Mengen an Rohstoffen und Gütern aus. Die Erfassung dieser Mengen erfolgt getrennt nach biotischen und abiotischen Rohstoffen und Gütern.
Der Empfang umfasst die aus anderen Bundesländern in das eigene Bundesland transportierten Mengen. Der Versand listet alle aus dem eigenen Bundesland in andere Bundesländer transportierten Mengen auf.
Empfangs- und Versandmengen werden auch in das Materialkonto jedes Bundeslandes übernommen. Der Saldo zwischen Empfang und Versand von abiotischen Rohstoffen und Gütern geht in die Berechnung des Rohstoffverbrauches bzw. der Rohstoffproduktivität ein.

Endenergie

Die dem Endverbraucher nach Umwandlungs- und Transportvorgängen zur Verfügung stehende Energie.

Endenergieproduktivität

Die Endenergieproduktivität ist aus gesamtwirtschaftlicher Sicht das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt zum Endenergieverbrauch. Die Endenergieproduktivität gilt als Maßstab für die Effizienz im Umgang mit Energieressourcen.

Endenergieverbrauch

Der Endenergieverbrauch ist die Summe der zur unmittelbaren Erzeugung der Nutzenergie verwende-ten Primär- und Sekundärenergieträger. In der Energiebilanz ist der Endenergieverbrauch als letzte Stufe der Energieverwendung aufgeführt. Energetisch und energieökonomisch handelt es sich jedoch noch nicht um die letzte Stufe der Energieverwendung. Es folgen noch die Nutzenergiestufe (z. B. Nutzung als Licht, Wärme) und die Energiedienstleistungen.

Energiebedingte CO2-Emissionen

Das bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Gas und Mineralöl freiwerdende Kohlendioxid (CO2). Energiebedingte CO2-Emissionen werden in CO2-Bilanzen (Quellen- oder Verursacherbilanz) dargestellt. Für UGR-Berechnungen wird die Quellenbilanz zugrunde gelegt. Bei der Quellenbilanz handelt es sich um eine auf den Primärenergieverbrauch eines Landes bezogene Darstellung der Emissionen, unterteilt nach den Emissionsquellen Umwandlungsbereich und Endenergieverbrauch. Unberücksichtigt bleiben dabei die mit dem Importstrom zusammenhängenden Emissionen. Dagegen werden die Emissionen, die auf die Erzeugung des exportierten Stroms zurück zu führen sind, in vollem Umfang nachgewiesen.

Energiebilanz

In der Energiebilanz werden das Aufkommen und die Verwendung von Energieträgern möglichst lückenlos und detailliert nachgewiesen. Die Bilanz erfüllt somit bei der Beurteilung der ökonomisch-ökologischen Situation eines Landes eine wichtige analytische Funktion. Sie gibt Aufschluss über die
energiewirtschaftlichen Veränderungen und erlaubt nicht nur Aussagen über den Verbrauch der Energieträger in den einzelnen Sektoren, sondern gibt ebenso Auskunft über den Fluss von der Erzeugung bis zur Verwendung in den verschiedenen Umwandlungs- und Verbrauchsbereichen.

Energieproduktivität

Die Energieproduktivität kann auf den Primärenergieverbrauch oder auf den Endenergieverbrauch bezogen werden und wird dann entsprechend Primärenergieproduktivität oder Endenergieproduktivität genannt.

Energieträger

Als Energieträger werden alle Quellen bzw. Stoffe bezeichnet, in denen Energie mechanisch, thermisch, chemisch oder physikalisch gespeichert ist. Aus Energieträgern kann direkt oder durch Umwandlung Energie gewonnen werden. Unterschieden werden Primär- und Sekundärenergieträger.
Bei Primärenergieträgern handelt es sich um Energieträger, die keiner Umwandlung unterworfen wurden. Dies sind Stein- und Braunkohle (roh), Hartbraunkohle, Erdöl, Erdgas, Grubengas, erneuerbare Energieträger sowie Kernenergie.
Sekundärenergieträger sind Energieträger, die aus Umwandlung von Primärenergieträgern entstehen. Dies sind alle Stein- und Braunkohlenprodukte sowie Mineralölprodukte, Gichtgas, Konvertergas, Kokerei-/Stadtgas, Strom und Fernwärme.

Erholungsfläche

Für die Bildung der Kennzahlen zur Erholungsfläche werden zwei Kategorien der Flächenstatistik berücksichtigt. Es handelt sich dabei um die Kategorien "Sport-, Freizeit und Erholungsfläche" und "Friedhof" (Nutzungsarten 18000 und 19000, Statistik: Bodenfläche nach Art der tatsächlichen Nutzung).

Erneuerbare Energieträger

Als erneuerbare Energieträger werden regenerative Energieträger bezeichnet, die nach menschlichen Zeitmaßstäben unerschöpflich zur Verfügung stehen bzw. sich immer wieder erneuern (regenerieren). Dazu gehören Wasserkraft, Windenergie, Solarenergie, Fotovoltaik, Biomasse in Form von Gasen und nachwachsenden Rohstoffen, Abfall biologischen Ursprungs und Geothermie.
Man unterscheidet erneuerbare von nicht regenerierbaren fossilen Energieträgern (z. B. Kohle, Erdöl, Erdgas), deren Vorräte begrenzt sind.

Erwerbstätige

Als erwerbstätig gelten Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (Beamte, Soldaten, einschließlich der Wehr- und Zivildienstleistenden, Angestellte, Arbeiter und Auszubildende sowie geringfügig Beschäftigte), als Selbständige ein Gewerbe bzw. eine Landwirtschaft betreiben, einen freien Beruf ausüben oder als mithelfende Familienangehörige tätig sind, unabhängig von der Bedeutung des Ertrags dieser Tätigkeit für ihren Lebensunterhalt und ohne Rücksicht auf die von ihnen tatsächlich geleistete oder vertragsmäßig zu leistende Arbeitszeit. Erwerbstätige Personen, die gleichzeitig mehrere Tätigkeiten ausüben, werden nur einmal gezählt, der fachliche Nachweis erfolgt stets nach der Haupttätigkeit.
Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als jahresdurchschnittliche Größe nach dem Inlandskonzept (Erwerbstätige am Arbeitsort). Als Erwerbstätige werden dabei alle Personen angesehen, die in einem Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsort erreichen.

Export (Spezialhandel)

Als Export bzw. Ausfuhr wird der Verkauf von Gütern an Abnehmer mit Wohnsitz im Ausland bezeichnet. Nachgewiesen wird im Rahmen des Spezialhandels der Export von Waren aus dem freien Verkehr und dem Veredelungsverkehr (nach zollamtlich bewilligter aktiver bzw. zur zollamtlich bewilligten passiven Eigen- und Lohnveredelung einschl. Ausbesserung), nicht jedoch der Export aus Lager (Zolllager).

F-Gase

Der Begriff „F-Gase“ steht für fluorierte Treibhausgase und ist ein Sammelbegriff für teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoff (FKW), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). Die F-Gase werden in einer Vielzahl von Anwendungen, vor allem als Kälte- und Treibmittel, aber auch als Lösemittel oder Feuerlöschmittel eingesetzt. In Form von Emissionen entweichen sie bei der Produktion und bei der Anwendung von Produkten, in denen die fluorierten Gase enthalten sind. Die fluorierte Treibhausgase wirken sich je nach Substanz sehr stark auf das ⁠Klima⁠ aus. Ihr Treibhauspotenzial ist etwa 100- bis 24.000-mal so hoch wie das von Kohlendioxid.

Fertigwaren

Fertigwaren sind hoch verarbeitete Vor- und Enderzeugnisse vorwiegend von Energieträgern, mineralischen und biotischen Rohstoffen.

Flächenversiegelung

Unter versiegelten Flächen werden diejenigen Flächen verstanden, die innerhalb der Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke überbaut oder befestigt sind (z. B. asphaltierte oder betonierte Flächen). Nicht erfasst werden hingegen die quantitativ relativ unbedeutenden versiegelten Flächen, die außerhalb der Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke liegen."

Fremdwasser

Fremdwasser ist ein zusammenfassender Begriff für alle Wässer, die weder durch häuslichen oder gewerblich-industriellen Gebrauch verunreinigt wurden (Schmutzwasser) noch aus Niederschlägen stammen. Im Einzelnen sind dies insbesondere Drainage- und Sickerwasser, in die Kanalnetze eindringendes Grundwasser, über einen Schmutzwasserkanal (z. B. über Schachtabdeckungen) zufließendes Oberflächenwasser, unerlaubt über Fehlanschlüsse eingeleitetes Wasser und Wasserhaltungen von Baustellen.

Gefährliche Abfälle

Mit der Änderung des Gesetzes zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen (Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz – KrW-/AbfG) vom 15. Juli 2006 (BGBl. I S. 1619) wurden die Begriffsbestimmungen im deutschen Abfallrecht an das EU-Recht angepasst. Die ehemals „besonders überwachungsbedürftigen Abfälle“ werden seither, so auch im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212), das das KrW-/AbfG ablöste, als „gefährliche Abfälle“ bezeichnet, alle übrigen Abfälle sind „nicht gefährliche Abfälle“.
Besonders überwachungsbedürftig bzw. gefährlich sind alle Abfälle aus gewerblichen oder sonstigen wirtschaftlichen Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen, die nach ihrer Art, Beschaffenheit oder Menge im besonderen Maße gesundheits-, luft- oder wassergefährdend, explosibel oder brennbar sind oder Erreger übertragbarer Krankheiten enthalten bzw. hervorbringen können.
Entsprechende Abfallarten sind in der Bestimmungsverordnung besonders überwachungsbedürftiger Abfälle ausdrücklich genannt. An die Entsorgung des besonders überwachungsbedürftigen Abfalls sind besondere Überwachungsmodalitäten (obligatorische Nachweisverfahren) und besondere technische Anforderungen (gemäß der Technischen Anleitung zur Verwertung, Behandlung und sonstigen Entsorgung von Siedlungsabfällen) geknüpft.

Grundwasser

Grundwasser ist Wasser, das durch Versickerung in den Boden gelangt bzw. aus aufsteigenden Gesteinsschmelzen frei geworden ist und Hohlräume der lockeren Erde und des anstehenden Gesteins ausfüllt und keinen natürlichen Austritt hat.

Güter

Als Güter werden im Sinne der UGRdL alle Rohstoffe, Halb- und Fertigwaren angesehen. Zu Halb- und Fertigwaren zählen Materialien unterschiedlichen Verarbeitungsgrades, die – ausgehend von einer oder mehreren Rohstoffarten – bereits eine Be- oder Verarbeitung oder anderweitige Umwandlung erfahren haben. Hierzu werden beispielsweise auch Nutztiere und daraus hergestellte Produkte (Fleisch, Milch, Eier, Wolle, etc.) gerechnet.

Der im Handel zwischen den Bundesländern verwendete Güterbegriff orientiert sich am „Einheitlichen Güterverzeichnis für die Verkehrsstatistik“ (NST/R). Die dort in 10 Abteilungen, 52 Hauptgruppen und 175 Gruppen aufgeführten Güter werden in biotische Güter (Abteilungen 0-1) und abiotische Güter (Abteilungen 2-9) unterteilt. Ab 2008 erfolgte bei der Erfassung der Güterarten die Umstellung auf das Güterverzeichnis NST-2007. Es enthält insgesamt 20 Güterabteilungen und basiert auf der "Statistischen Güterklassifikation in Verbindung mit den Wirtschaftszweigen" (CPA).

GWP

siehe Eintrag: Treibhausgase

Halbwaren

Halbwaren sind mittel bis höher verarbeitete Vorerzeugnisse von fossilen Energieträgern, mineralischen und biotischen Rohstoffen.

Haushalt

siehe Eintrag: Privathaushalt

Hausmüll

Unter Hausmüll werden Abfälle verstanden, die hauptsächlich aus privaten Haushalten stammen. Sie werden von den Entsorgungspflichtigen selbst oder von beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Behältern transportiert und der weiteren Entsorgung zugeführt. Nicht berücksichtigt werden dabei Sperrmüll, organische Abfälle, Wertstoffe u. a., die ebenfalls von privaten Haushalten stammen, aber getrennt vom Hausmüll gesammelt werden.

Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle

Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle sind Abfälle, die in Gewerbebetrieben, Geschäften, Dienstleistungsbetrieben, öffentlichen Einrichtungen und der Industrie anfallen, soweit sie nach Art und Menge gemeinsam mit oder wie Hausmüll entsorgt werden.

Import (Generalhandel)

Als Import bzw. Einfuhr wird der Bezug von Gütern aus dem Ausland bezeichnet. Nachgewiesen wird im Rahmen des Generalhandels der unmittelbare Import von Waren in den freien Verkehr des Ziellandes, alle Importe auf Lager (Zolllager) zum Zeitpunkt ihrer Einlagerung sowie der Veredelungsverkehr zur zollamtlich bewilligten aktiven bzw. nach zollamtlich bewilligter passiver Eigen- und Lohnveredelung einschließlich Ausbesserung.

Der Spezialhandel, der bzgl. der Importe nur für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt darstellbar ist, enthält hingegen keine Importe auf Lager.

Importierter und empfangener Abfall zur Endbehandlung und Entsorgung

Beim importierten Abfall zur letzten Verwendung handelt es sich um Material, welches nach dem Import nicht wieder mittels Recycling-Prozessen der Wirtschaft zugeführt wird (wie etwas Metallschrott), sondern entweder verbrannt wird…oder auf geordneten Deponien gelagert wird…(aus: Nationales Handbuch Materialkonto). Für die Bundesländer ist im Unterschied zu Deutschland zusätzlich noch der aus anderen Bundesländern empfangene Abfall zu berücksichtigen.

Indikatoren

Indikatoren sind gemessene bzw. berechnete quantitative Messgrößen, die oft als Teile (Einzelindikatoren) von themenbezogenen Indikatorsystemen in repräsentativer Form Aussagen über einen bestimmten Sachverhalt erlauben. Sie haben grundsätzlich einen deskriptiven Charakter und beschreiben die zeitliche Entwicklung ex post, stellen also keine Prognosegrößen dar.

Inländischer Materialverbrauch (DMC)

Der Inländische Materialverbrauch (DMC = Domestic Material Consumption) gibt die Gesamtmenge an verwerteten Materialien für den Verbrauch innerhalb einer Volkswirtschaft, hier Bundesland, an. Im Gegensatz zum Direkten Materialeinsatz (DMI = Direct Material Input) wird hier die Ausfuhr abgezogen. Doppelzählungsfrei auch über verschiedene Länder aggregierbar eignet er sich zur Betrachtung einzelnen Materialarten innerhalb des inländischen Materialeinsatzes.

Kohlendioxid

siehe Eintrag: CO2

Kraft-Wärme-Kopplung

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die gleichzeitige Umwandlung von Brennstoffen in elektrische Energie und Nutzwärme in einer ortsfesten technischen Anlage.

Kreistypen

Bei der Auswertung der Flächenerhebung nach siedlungsstrukturellen Gebietstypen werden drei Haupttypen von Räumen unterschieden: Agglomerationsräume, verstädterte Räume und ländliche Räume. Jeder Raum umfasst in der Regel unterschiedliche Arten von Kreisen. Bei den Agglomerationsräumen werden vier Kreistypen unterschieden: Kernstädte (kreisfreie Städte > 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner), hoch verdichtete Kreise (Kreise ≥ 300 Einwohnerinnen und Einwohner/km2), verdichtete Kreise (Kreise ≥ 150 Einwohnerinnen und Einwohner/km2) und ländliche Kreise (Kreise/Kreisregionen < 150 Einwohnerinnen und Einwohner/km2). Bei den verstädterten Räumen werden drei Kreistypen unterschieden: Kernstädte (kreisfreie Städte > 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner), verdichtete Kreise (Kreise/Kreisregionen ≥ 150 Einwohnerinnen und Einwohner/km2) und ländliche Kreise (Kreise/Kreisregionen < 150 Einwohnerinnen und Einwohner/km2).

Landwirtschaftlich genutzte Fläche

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche umfasst alle landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen. Zu ihr zählen im Einzelnen folgende Kulturarten: Ackerland, Dauergrünland, Haus- und Nutzgärten (ohne Ziergärten), Obstanlagen, Baumschulflächen, Rebland, Korbweidenanlagen, Pappelanlagen und Weihnachtsbaumkulturen außerhalb des Waldes. Sämtliche zu einem Betrieb gehörenden Flächen werden in derjenigen Gemeinde nachgewiesen, in der sich der Betriebssitz befindet (Betriebsprinzip).

Methan

siehe Eintrag: CH4

N2O

N2O (Distickstoffoxid / Lachgas) ist ein farbloses Gas aus der Gruppe der Stickoxide. Neben Kohlendioxid und Methan ist es als direkt klimawirksames Gas relevant. Die Wirkung entspricht ungefähr der 300-fachen Menge Kohlendioxid (IPCC 2006: 298). Die bedeutendste anthropogene Quelle von Distickstoffoxid-Emissionen ist die landwirtschaftliche Bodennutzung.

Nachhaltige Entwicklung

Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung („Brundtland-Kommission“) definierte 1987: „Eine nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Nachhaltigkeitsindikatoren

Diese Indikatoren beschreiben den Zustand und die Trendentwicklung zur Erreichung des Ziels der nachhaltigen Entwicklung. In der Strategie der Bundesregierung für eine nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2002 sind insgesamt 21 dieser Indikatoren benannt. Für einige Indikatoren sind darüber hinaus konkrete Ziele gesetzt, die messbare Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit belegen sollen (siehe hierzu: „Nationale Nachhaltigkeitsstrategie – Perspektiven für Deutschland“ auf der Homepage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit).

Nicht verwertete Entnahme von Rohstoffen

Die nicht verwertete Entnahme von Rohstoffen ist eine Position der Entnahmeseite des Materialkontos der UGR. Die nicht verwerteten Rohstoffe werden zusammen mit den verwerteten Rohstoffen (außer Bodenaushub) der inländischen Natur entnommen jedoch wieder in die Natur eingebracht, ohne in den Produktions- und Konsumprozess gelangt zu sein. Hierunter werden z. B. der Abraum der Braunkohle, das Bergematerial von Energieträgern und mineralischen Rohstoffen, Beifang aus der Hoch-see- und Küstenfischerei oder Stroh, das bei der Getreideernte anfällt, jedoch auf dem Feld verbleibt und wieder in den Boden eingearbeitet wird, ausgewiesen.

Nicht zuordenbare Waren und Zuschätzungen

In der Intrahandelsstatistik (Erfassung des innergemeinschaftlichen Warenverkehrs mit den Mitgliedsstaaten der EU ) treten Antwortausfälle und somit auch Schätzungen auf.

Antwortausfälle entstehen durch fehlende beziehungsweise unvollständige Meldungen oder durch Befreiung von der Meldung zur Außenhandelsstatistik und werden durch Zuschätzungen ersetzt. Diese Zuschätzungen erfolgen auf Basis der Umsatzsteuermeldungen. Sie werden auf Partnerländer, Bundesländer und Warenkapitel des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik aufgeteilt.

Niederschlagswasser

Als Niederschlagswasser wird Wasser aus Niederschlägen wie Regen, Schnee und Hagel bezeichnet. Derjenige Teil des Niederschlagswassers, der auf bebaute oder befestigte Flächen fällt und nicht auf natürliche Weise im Boden versickern kann, wird über die Kanalisation abgeleitet und dabei von seinem natürlichen Ort entfernt (aus der Natur entnommen). In die Wasserflussrechnungen wird die Teilmenge des gesammelten Fremd- und Niederschlagswassers einbezogen, die den öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen zugeflossen ist.

Oberflächenwasser

Als Oberflächenwasser wird das Wasser natürlicher oder künstlicher oberirdischer Gewässer, zum Beispiel von Flüssen, Seen und Talsperren, bezeichnet. Einbezogen ist ggf. auch angereichertes Grundwasser und Uferfiltrat.

Ökologischer Landbau

Das Kennzeichen des ökologischen Landbaus ist der weitgehende Verzicht auf den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, die auf chemisch-synthetischem Weg hergestellt werden. Die Anforderungen an die ökologische Erzeugung und Vermarktung sind seit 1992 auf europäischer Ebene geregelt. Sie sind aktuell in der Verordnung (EG) Nr.834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 niedergelegt. Nach der genannten EG-Verordnung kann auch für nur einen Produktionsbereich eines Betriebes die ökologische Bewirtschaftung eingeführt werden. Die Einhaltung der Vorschriften wird durch die in den Mitgliedstaaten eingerichteten Kontrollstellen überwacht.

Preiskonzept

Der Wert von Waren und Dienstleistungen kann in jeweiligen Preisen, d. h. in Preisen des jeweiligen Berichtsjahres, oder preisbereinigt und somit frei von Inflationseffekten dargestellt werden. Die Preisbereinigung erfolgt auf der Grundlage einer jährlich wechselnden Preisbasis (Vorjahrespreisbasis).

Primärenergieproduktivität

Die Primärenergieproduktivität ist das Verhältnis der Bruttowertschöpfung zum jeweiligen direkten Primärenergieverbrauch eines Wirtschaftsbereiches bzw. aus gesamtwirtschaftlicher Sicht das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt zum Primärenergieverbrauch. Die Primärenergieproduktivität gilt als Maßstab für die Effizienz im Umgang mit Energieressourcen.

Primärenergieträger

siehe Eintrag: Energieträger

Primärenergieverbrauch

Der Primärenergieverbrauch umfasst die für Umwandlung und Endverbrauch benötigte Energie, die aus Primärenergieträgern gewonnen wird. Er ergibt sich aus der Summe der im Land gewonnen Primärenergieträger, den Bestandsveränderungen sowie dem Saldo aus Bezügen und Lieferungen. Um die in unterschiedlichen Einheiten (z. B. Tonne, m³, kWh oder Joule) ausgewiesenen Energieträger vergleichbar und additionsfähig zu machen, werden diese zur Berechnung des Primärenergieverbrauches, auf Grundlage ihres jeweiligen Heizwertes, auf einen einheitlichen Nenner (Joule) umgerechnet.

Primärmaterial

Zu den Primärmaterialien gehören die aus der inländischen Umwelt entnommenen Rohstoffe sowie importierte Güter unterschiedlichen Verarbeitungsgrades (sowohl Rohstoffe als auch Halb- und Fertigwaren).

Private Konsumausgaben

In den privaten Konsumausgaben sind die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck zusammengefasst. Als Konsumausgaben der privaten Haushalte werden die Waren- und Dienstleistungskäufe der inländischen privaten Haushalte für Konsumzwecke bezeichnet. Neben den tatsächlichen Käufen, zu denen unter anderem Entgelte für häusliche Dienste gehören, sind auch bestimmte unterstellte Käufe enthalten, wie z. B. der Eigenkonsum der Unternehmerinnen und Unternehmer, der Wert der Nutzung von Eigentümerwohnungen sowie Naturalentgelte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Konsumausgaben der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck bestehen aus deren Eigenverbrauch. Dazu zählen der Wert der von diesen Organisationen produzierten Güter (ohne selbsterstellte Anlagen und Verkäufe) sowie Ausgaben für Güter, die ohne jegliche Umwandlung als soziale Sachleistungen den privaten Haushalten für ihren Konsum zur Verfügung gestellt werden.

Privathaushalt

Ein Privathaushalt ist eine aus mindestens einer Person bestehende systemunabhängige Wirtschaftseinheit. Besteht diese Einheit aus mindestens zwei Personen handelt es sich um einen Mehrperso-nenhaushalt. Personen, die allein wirtschaften, bilden einen Einpersonenhaushalt, auch dann, wenn sie zusammen mit anderen Personen in einer Wohnung wohnen (z. B. Untermieter).

Produktivität

Die Produktivität ist das Verhältnis zwischen Produktionsergebnis und Faktoreinsatz und damit ein Maß für die Leistungsfähigkeit des Produktionsprozesses.
Die Produktivität drückt aus, wie effizient eine Volkswirtschaft mit dem jeweils betrachteten Einsatzfaktor (z. B. Arbeit, Kapital oder Natur) umgeht. Zur Berechnung von Produktivitäten wird das Bruttoinlandsprodukt (= wirtschaftliche Leistung) im Verhältnis zum jeweiligen Einsatzfaktor betrachtet.

Prozessbedingte CO2-Emissionen

Neben den energiebedingten CO2-Emissionen, die durch die Verbrennung fossiler Energieträger ent-stehen, werden zur Darstellung der Gesamtemissionen von CO2 auch die prozessbedingten CO2-Emissionen nachgewiesen. Die Betrachtungen beziehen sich ebenfalls auf den fossilen Komplex. Prozessbedingte, klimawirksame CO2-Emissionen werden bei chemischen Reaktionen bestimmter Produktionsprozesse direkt freigesetzt.

Quellwasser

Quellwasser ist der örtlich begrenzte natürliche Grundwasseraustritt, auch nach künstlicher Fassung, jedoch nicht das Überlaufwasser.

Rohstoffäquivalente

Eine Verlagerung der Produktion von Gütern ins Ausland führt dazu, dass halbfertige und fertige Produkte aus dem Ausland importiert werden, was zu einer Verlagerung der Rohstoffentnahme und der Produktionsprozesse ins Ausland führt. Diese außerhalb deutscher Grenzen entstehende Umweltnutzung und verbrauchten Rohstoffe stecken als indirekter Import in jedem importierten Produkt. Für eine sparsame, effiziente und nachhaltige Rohstoffnutzung ist es unerlässlich, den Umfang der direkten und indirekten Rohstoffnutzung zu kennen und zu identifizieren. Bei der Berechnung von Rohstoffäquivalenten werden die betrachteten Güter in den Rohstoffen ausgedrückt, die für ihre Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg weltweit benötigt wurden. So geben zum Beispiel die Importe in Rohstoffäquivalenten an, welche Masse an Rohstoffen im In- und Ausland für die Herstellung aller Güter in einem Jahr eingesetzt wurde. Entsprechendes gilt für den Export.

Rohstoffe

Rohstoffe sind natürlich vorkommende Stoffe tierischer, pflanzlicher oder mineralischer Herkunft, die unmittelbar aus der Umwelt entnommen werden. Dazu zählen biotische (erneuerbare) Rohstoffe wie gesammelte und geerntete Pflanzen, erlegte bzw. gefangene Tiere (Wildtiere, Fische) sowie abgebaute abiotische (nicht nachwachsende) Rohstoffe wie Energieträger und mineralische Rohstoffe (Erze, Steine, Erden).

Rohstoffproduktivität

Die Rohstoffproduktivität ist das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt (real) zum Rohstoffverbrauch. Sie gilt als Maßstab für die Effizienz der Nutzung von Rohstoffen.

Siedlung

Die Fläche für Siedlung umfasst bebaute und nicht bebaute Flächen, die durch die Ansiedlung von Menschen geprägt sind oder zur Ansiedlung beitragen (Industrie- und Gewerbeflächen, Wohnbaufläche u. a.).

Siedlungs- und Verkehrsfläche

Die "Siedlungs- und Verkehrsfläche“ dient der Berechnung des Nachhaltigkeitsindikators “Anstieg der  Siedlungs- und Verkehrsfläche“ (Siedlung und Verkehr abzüglich Bergbaubetrieb, Tagebau, Grube und Steinbruch). Aufgrund einer Methodenänderung der Flächenerhebung wird die "Siedlungs- und Verkehrsfläche" seit 2016 etwas anders abgegrenzt als vorher.

 

Siedlungsabfälle

Siedlungsabfall ist ein Oberbegriff für Abfälle, die nicht bei Produktionsprozessen anfallen. Dazu gehören die Abfallarten Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Sperrmüll, Straßenkehricht, Marktabfälle, kompostierbare Abfälle aus der Biotonne, Garten- und Parkabfälle, sowie Abfälle aus der Getrenntsammlung von Papier, Pappe, Karton, Glas, Kunststoffen, Holz und Elektronikteilen.

Sonderabfall

siehe Eintrag: Gefährliche Abfälle

Sperrmüll

Sperrmüll ist fester Abfall aus Haushalten, der wegen seiner Größe nicht in die im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Behälter passt und getrennt vom Hausmüll gesammelt und transportiert wird.

Spezifische Abwassereinleitung

Die spezifische Abwassereinleitung wird ermittelt als Abwassereinleitung in die Natur je Einheit Bruttowertschöpfung (m3 Abwasser je 1 000 EURO BWS). Ebenso wie beim spezifischen Wassereinsatz gelten auch bei der spezifischen Abwassereinleitung Einschränkungen hinsichtlich der Vergleichbarkeit der absoluten Ergebnisse zwischen den Regionen. Unter dem Aspekt der nachhaltigen umweltgerechten Entwicklung ist insbesondere die Veränderung der spezifischen Abwassereinleitung der Wirtschaftsbereiche von Bedeutung.

Spezifische CO2-Emissionen

Spezifische CO2-Emissionen sind die Relation der energiebedingten CO2-Emissionen zum Bruttoinlandsprodukt.

Spezifischer Wassereinsatz

Der spezifische Wassereinsatz wird ermittelt als Wassereinsatz je Einheit Bruttowertschöpfung (m3 Wasser je 1 000 EURO BWS). Das Niveau des spezifischen Wassereinsatzes eines Wirtschaftsbereiches ist von den produktionstechnologischen Gegebenheiten und von der Branchenstruktur innerhalb des Bereiches abhängig. Der direkte Vergleich zwischen den Regionen (Bundesländern) ist deshalb nicht sinnvoll, jedoch gibt die Entwicklung des spezifischen Wassereinsatzes Auskunft über die Fortschritte bei der Effizienz der Wassernutzung.

Stoffstromgrößen

Als Stoffstromgrößen werden im Sinne der UGRdL die für die gesamtgesellschaftlichen Materialflüsse relevanten Materialentnahmen aus der Umwelt bzw. die Materialabgaben an die Umwelt angesehen.

Straßenkehricht

Unter Straßenkehricht werden Abfälle aus der Straßenreinigung (z. B. Straßen- und Reifenabrieb, Laub sowie Streumittel des Winterdienstes) zusammengefasst.

Temperaturbereinigte CO2-Emissionen für Wohnen

Bei den temperaturbereinigten CO2-Emissionen für Wohnen handelt es sich um die Menge des CO2-Ausstoßes für Wohnen, der sich ergeben hätte, wenn die jährlichen Durchschnittstemperaturen konstant dem langjährigen Mittel entsprochen hätten. Dabei wurden länderspezifische Korrekturfaktoren auf der Basis von Gradtagszahlen regionaler Wetterstationen sowie weitere Annahmen des LAK-Energiebilanzen zur Temperaturbereinigung verwendet. Die CO2-Emissionen für Wohnen ergeben sich aus den CO2-Emissionen der privaten Haushalte abzüglich Strom und Kraftstoffen.

Treibhausgase (THG)

Treibhausgase sind gasförmige Stoffe in der Atmosphäre, die zum Treibhauseffekt beitragen und sowohl einen natürlichen als auch einen anthropogenen Ursprung haben können. Sechs Stoffe bzw. Stoffgruppen unterliegen gemäß der internationalen Vereinbarung von Kyoto Emissionsreduktionszielen: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O / Lachgas), teilhalogenierte Fluorkohlen-wasserstoffe (HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6). Die drei letztgenannten Stoffgruppen machen deutschlandweit rund 1,5 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus. Aufgrund dieser geringen Bedeutung und der auf Landesebene nicht ausreichend verfügbaren Datenlage werden diese Verbindungen nicht ausgewiesen.
Die Emissionen an Treibhausgasen werden in CO2-Äquvalenten angegeben. Dabei ist die Klimawirk-samkeit der einzelnen Gase mit ihrem spezifischen „Treibhauspotential“, dem GWP(global warming potential)-Wert, auf die Wirkung der entsprechenden Menge an CO2 umgerechnet.

Uferfiltrat

Uferfiltrat ist Wasser, welches Wassergewinnungsanlagen durch das Ufer eines Flusses oder Sees im Untergrund nach Bodenpassage mit dem anstehenden Grundwasser vermischt zusickert. Es wird in seiner Beschaffenheit wesentlich von der des Oberflächenwassers bestimmt.

Umweltbezogene Steuern

Die Definition umweltbezogener Steuern orientiert sich an der Besteuerungsgrundlage – unabhängig von den Beweggründen zur Einführung der Steuer oder von der Verwendung der Einnahmen. Maßgeblich ist, dass die Steuer sich auf eine physische Einheit (oder einen Ersatz dafür) bezieht, die nachweislich spezifische negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Konkret fallen darunter Emissionen im weitesten Sinne (Luftemissionen, Abwasser, Abfall, Lärm), Energieerzeugnisse, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie der Verkehr. Für Deutschland sind somit die Energiesteuer (die frühere Mineralölsteuer), die Stromsteuer (Besteuerungsgrundlage Energieerzeugnis) sowie die Kraftfahrzeugsteuer (emissionsbezogene Besteuerungsgrundlage) zu den umweltbezogenen Steuern zu rechnen.

Umweltschutzwirtschaft

Der Begriff „Umweltschutzwirtschaft“ beruht auf dem Konzept von Eurostat zum „Environmental Goods and Services Sector (EGSS)“. Danach besteht die Umweltwirtschaft aus einer heterogenen Gruppe von Produzenten von Technologien, Gütern und Dienstleistungen, welche sowohl Umweltschäden (Orientierung am Output) als auch den Verbrauch von Ressourcen (Orientierung am Input) messen, kontrollieren, untersuchen sowie vermeiden oder reduzieren. Die Technologien und Produkte müssen den Umweltschutz als Hauptzweck verfolgen, um dem EGSS zugerechnet werden zu können. Als Querschnittsbranche erstreckt sich die Umweltschutzwirtschaft über nahezu alle Bereiche, es existieren allerdings auch deutlich Schwerpunkte in einigen Wirtschaftszweigen, welche als besonders relevant für die Umweltschutzwirtschaft erachtet werden können.

Verbleib von aufbereitetem Abfall in der Natur

Der Verbleib von aufbereitetem Abfall in der Natur umfasst die statistisch erfasste Gesamtmenge der Abfälle, die letztendlich in der Natur des jeweiligen Bundeslandes verbleiben. Die Darstellung erfolgt zum einen in Anlehnung an die Abfallbilanz für Deutschland nach der Art der Abfälle (Siedlungsabfälle, Bau- und Abbruchabfälle, Abfälle aus Produktion und Gewerbe, Sonderabfälle, Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen) und zum anderen nach der Art der Entsorgung (Beseitigungsverfahren: Deponien, Ablagerung naturbelassener Stoffe aus dem Bergbau; Verwertungsverfahren: Verfüllung über- und untertägiger Abbaustätten, Verwertung von Bauabfällen nach Aufbereitung, Deponiebaumaßnahmen). Durch Verwertungsverfahren werden Abfälle einem sinnvollen Zweck zugeführt, indem sie unmittelbar oder mittelbar andere Materialien ersetzen.

Verdunstung

Die Verdunstung umfasst die Wassermenge, die insbesondere beim Einsatz in der Produktion und beim Konsum in Form von Wasserdampf an die Natur abgegeben wird.

Verkehr

Die Fläche für Verkehr umfasst die bebauten und nicht bebauten Flächen, die dem Verkehr dienen (Straßenverkehr, Bahnverkehr, Flugverkehr u. a.).

Versiegelung

siehe Eintrag: Flächenversiegelung

Verwertete Entnahme von Rohstoffen

Die verwertete Rohstoffentnahme ist eine Position der Entnahmeseite des Materialkontos der UGR. Sie umfasst alle abiotischen und biotischen Rohstoffe, die der inländischen Natur entnommen werden und in den Produktions- und Konsumprozess der Volkswirtschaft eingehen.

Dazu gehören beispielsweise fossiler Energieträger, Erze und sonstige mineralische Rohstoffe, pflanzliche Biomasse aus der Landwirtschaft, Biomasse aus der Forstwirtschaft (Holz) und Biomasse von Tieren (Hochsee- und Küstenfischerei und Jagdstrecke).

Wasserabgabe an die Natur

Die Wasserabgabe der Wirtschaftsbereiche und privaten Haushalte der Region (des Bundeslandes) an die Natur ergibt sich aus dem Wassereinsatz nach Berücksichtigung des Saldos von Wasserausbau und Wassereinbau sowie der Abwasserzuleitungen und -ableitungen an andere Bereiche. Sie erfolgt größtenteils in Form von direkten und indirekten Abwassereinleitungen. Im Bereich öffentliche Abwasserbeseitigung wird das entnommene Fremd- und Niederschlagswasser wieder an die Natur abgegeben. Ein geringer Teil des Wassers gelangt als Wasserdampf durch Verdunstung oder über Wasserverluste zurück in die Natur.

Wasserausbau

Der Wasserausbau umfasst die Wassermenge, die in der Produktion oder beim Konsum den eingesetzten Materialien entzogen bzw. ausgebaut wird. In den Wasserflussrechnungen wird aufgrund der Datenlage bisher lediglich der Wasserausbau in den privaten Haushalten berücksichtigt.

Wassereinbau

Als Wassereinbau wird die Wassermenge bezeichnet, die in Produkten gebunden wird. Das geschieht zum Beispiel in der Landwirtschaft bei der Produktion von Fleisch, Milch und Eiern sowie bei der Be-wässerung von Nutzpflanzen, im Ernährungsgewerbe bei der Herstellung von Getränken und Konser-ven sowie in der chemischen Industrie bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln.

Wassereinsatz

Der Wassereinsatz der Wirtschaftsbereiche und privaten Haushalte in einer Region (hier: Bundesland) ergibt sich aus der Wasserentnahme aus der Natur zuzüglich der Bezüge von öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen oder anderen Betrieben abzüglich der Abgaben von ungenutztem Wasser an andere Einheiten. Nach dem Konzept der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen sind im Wasser-einsatz das in der öffentlichen Abwasserbeseitigung behandelte Fremd- und Niederschlagswasser, die Wasserverluste und Verdunstung sowie – neben dem tatsächlich für Produktion und Konsum genutzten Wasser – auch das ungenutzt abgeleitete Wasser enthalten. Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene unterscheidet sich der Wassereinsatz von der Wasserentnahme aus der Natur durch den Saldo der Importe und Exporte von Wasser (Bezüge und Abgaben über die Grenze der Region bzw. des Bundeslandes hinweg).

Wasserentnahme aus der Natur

Die Wasserentnahme aus der Natur beinhaltet das von den Wirtschaftsbereichen und privaten Haushalten der Region (hier: Bundesland) direkt aus der Umwelt entnommene (selbst geförderte) Grundwasser, Quellwasser und Oberflächenwasser sowie das im Bereich öffentliche Abwasserbeseitigung gesammelte und gereinigte Fremd- und Niederschlagswasser.

Wasserflussrechnungen

Die Wasserflussrechnungen sind Teil der Material- und Energieflussrechnungen im Rahmen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. Ihr Ziel ist es, die Wasserströme zwischen der Natur und der Wirtschaft sowie innerhalb der Wirtschaft einer Region in einem Kalenderjahr vollständig abzubilden – von der Wasserentnahme aus der Natur über die Verteilung und den Wassereinsatz für wirtschaftliche Aktivitäten und Konsum bis hin zur Wasserabgabe an die Natur. Sämtliche Wasser- und Abwasserströme werden in der Untergliederung nach Wirtschaftszweigen dargestellt.

Wasserproduktivität

Die Wasserproduktivität gibt an, wie viel wirtschaftliche Leistung pro Kubikmeter eingesetzten Wassers produziert wurde (EURO Bruttoinlandsprodukt je m³ Wassereinsatz). Sie ist ein grobes Maß für die Effizienz der Wassernutzung. Bei der Interpretation der Daten für die Bundesländer ist zu berücksichtigen, dass die Wasserproduktivität entscheidend von der Wirtschaftsstruktur und dem Anteil wasserverbrauchsintensiver Wirtschaftszweige geprägt ist. Eine im Vergleich geringere Wasserproduktivität eines Bundeslandes bedeutet in erster Linie, dass die Wirtschafts- und Branchenstruktur des Landes wasserverbrauchsintensiver ist. Umgekehrt weisen Länder mit einer weniger wasserverbrauchsintensiven Wirtschaft eine relativ hohe Wasserproduktivität auf. Auch die Veränderung der Wasserproduktivität in den Bundesländern wird sowohl von „echten“ Produktivitätsverbesserungen und –verschlechterungen als auch von Veränderungen in der Wirtschafts- und Branchenstruktur beeinflusst.

Wasserverluste

Wasserverluste treten bei der Verteilung bzw. beim Transport im Rahmen des wirtschaftlichen Wasserkreislaufes auf. Neben den tatsächlichen Verlusten durch Rohrbrüche, undichte Rohrverbindungen oder Armaturen u. Ä. sind auch scheinbare Verlusten wie beispielsweise durch Fehlanzeigen der Messgeräte und unkontrollierte Entnahmen einbezogen. Die Wasserverluste sind wie die Verdunstung Teil der Wasserabgabe an die Natur und ergeben sich als Restgröße nach Berücksichtigung aller anderen Komponenten der Flussrechnung.

Wirtschaftszweig

Ein Wirtschaftszweig ist eine statistische Einheit zur Zusammenfassung wirtschaftlicher Tätigkeiten nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008). Die Klassifikation der Wirtschaftszweige dient dazu, die wirtschaftlichen Tätigkeiten von Unternehmen, Betrieben und anderen statistischen Einheiten in allen amtlichen Statistiken einheitlich zu erfassen.

Methodendokumentation

Hier finden Sie Methodenbeschreibungen für die meisten der vom AK UGRdL berechneten Größen. Noch nicht verfügbare Beschreibungen werden sukzessive eingestellt.

In den Methodenbeschreibungen wird jeweils zunächst die berechnete Größe näher definiert und ihre Bedeutung aus umweltpolitischer Sicht kurz erläutert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen Wirtschaft und Umwelt.

Als nächstes werden die so genannten Rechenbereiche aufgeführt. Hierbei handelt es sich in der Regel um Teile einer Gesamtgröße innerhalb einer Koordinierungsaufgabe, für die unterschiedliche Rechengänge erforderlich sind. Da die UGR ein Gesamtrechenwerk sind, das sich auf Ergebnisse bereits vorhandener Statistiken stützt, sind in der Tabelle „Datenquellen“ die verwendeten Ausgangsdaten mit den zugehörigen Rechenbereichen aufgeführt.

Im folgenden Abschnitt „Rechengang“ sind die einzelnen Schritte beschrieben, mit denen die jeweilige UGR-Größe berechnet wird. Wenn verschiedene Rechenbereiche existieren, erfolgt in der Regel eine getrennte Darstellung. Anschließend werden einige Aussagen zur Qualität der berechneten Daten gemacht. Allgemein gilt, dass die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen den Bundesländern aufgrund der Arbeitsweise des AK UGRdL in besonderem Maße gewährleistet ist, weil sich jedes Mitglied des Arbeitskreises auf einen Teilaspekt der UGRdL spezialisiert und diese Aufgabe für alle Länder bearbeitet.

Es folgt ein Überblick, für welche Jahre und Länder Ergebnisse vorliegen. Für umfangreicheren Informationsbedarf wird am Schluss weiterführende Literatur und ein(e) Ansprechpartner(in) aus dem jeweiligen Koordinierungsland genannt.